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Rovaniemi

Wo der weihnachtsmann zuhause ist

Nach zwei wunderbaren Monaten im sonnigen Schweden freuen wir uns, ab Ende Juni das uns gänzlich unbekannte Finnland zu entdecken. Genau genommen, nur den nördlichsten, am wenigsten dicht besiedelten Teil Finnlands, der neben dem Weihnachtsmann, auch das Volk der Samen und die angeblich letzte Wildnis Europas beheimatet. Lappland, wir kommen!

 

Nach dem Grenzübertritt von Haparanda (Schweden) nach Tornio (Finnland) über den Tornionjoki, geht´s zuerst einmal zum Einkaufen. Am besten zu Lidl, denn dort gibt es immerhin ein paar Produkte im Sortiment, die uns schon aus Schweden bekannt sind und die wir - ohne der Sprache mächtig zu sein - gleich erkennen. Fleisch kaufen oder auch nur Milch🥛 (zumindest bei der Auswahl) ist ohne Google Translator unmöglich in Finnland, zumindest wenn man nicht plötzlich mit Buttermilch oder einer anderen Sorte überrascht werden möchte, die man eigentlich gar nicht mag. Und wie es der Teufel 😈 haben will, ist gegenüber ein Mac Donalds, bei dem wir uns auch in Finnland - dank shift auf das englische Menü - zu bestellen trauen. Ansonsten kocht Heinz (ja, ich bin mit einem gut kochenden Mann gesegnet 😇) aber lieber selbst und frisch. 

 

Unser erster Stellplatz in Finnland ist funktionell und liegt ein paar Kilometer außerhalb von Rovaniemi direkt neben einer Hauptstraße und nur ein paar Hundert Meter entfernt vom Santa Clause Village 🎅, das schon lange vorher mit riesigen Aufstellern unübersehbar beworben wird. Auf den ersten Blick wirkt dieser Stellplatz, ein eingezäunter Schotterparkplatz mit Servicehaus 🚻🚿💦🧪🚽, einfach nur zweckmäßig und nüchtern. Auf den zweiten Blick ist er umgeben von dem lichten Wald der Taiga, hat sogar eine Minisauna 🧖‍♀️ und einen Grillplatz mit riesigem Weber-Gas-Grill, den alle Camper benutzen könnten. Und sogar mit superschnellem W-Lan. Von hier aus erkunden wir mit unserem Roller 🛵 (einer roten 125 ccm Honda) die Hauptstadt von Lappland, Rovaniemi, machen erste Spaziergänge durch die finnischen Wälder, wo wir auch prompt einem Rentier über den Weg laufen, und schlendern bei hochsommerlichen Spitzentemperaturen 🥵 von 29 Grad Celsius (am Polarkreis) ins gegenüberliegende Santa Clause Village. 

 

Erste Anlaufstation ist nach den ignorierten Souveniershops Santa´s Office, in dem man (nach geraumer Wartezeit in der Menschenschlange) gegen EUR 75,-- (wie wir von unseren deutschen Nachbarn am Stellplatz erfahren) auch Fotos und ein Video mit dem Weihnachtsmann erstehen kann. Ihr ahnt es schon, nichts für uns. 🙃 Wir laufen weiter an schönen Geschäften mit lokalem Handwerk vorbei (Messer, Textildrucke von Marimekko oder Geschirr von iittala) zum Post Office und dann (gegen einen Obulus von EUR 5,--) zu den Rentieren, die gefüttert und auch berührt werden dürfen. Dort treffen wir auf den schneeweißen Lumi und seine Herde inklusive Nachwuchs und eine aus Deutschland ausgewanderte Pflegerin erzählt mir allerhand über die Rentiere und wie man zu so einem Beruf kommt. Naja, was soll ich sagen. Ich bin halt eine (ehemalige) Personalerin, unterhalte mich gerne mit Menschen und erfahre ein wenig von ihren Beweggründen. 😊

 

Im Winter gibt es noch zahlreiche andere andere Aktivitäten. Etwa einen Snow-Park, Schlittenfahrten mit Rentieren oder auch Huskytouren sowie das Wohnhaus von Santa und seiner Frau. 🧑🏻‍🎄 Insgesamt natürlich eine recht kommerzielle Touristenattraktion, aber mit (Enkel)Kindern sicher ein tolles Erlebnis. Wir kaufen noch ein paar superwarme Socken 🧦, verschicken über´s Main Post Office in dem lauter weibliche Elfen arbeiten, ein paar Karten 📮 und gönnen uns noch eine lokale Spezialität in einem Restaurant (Santamus) mit schönem Gastgarten. Natürlich geht das nicht ohne ein kleines Schwätzchen mit einem netten jungen Finnen, der unsere Bestellung  aufnimmt und an redselige Touristen 🙊 gewöhnt ist. 

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Kommentare: 1
  • #1

    alexander.sapletan@gmail.com (Sonntag, 13 August 2023 21:21)

    Tolle Reise und interessanter Reisebericht. Wünsche euch weiterhin schöne Erlebnisse im Norden. Ganz liebe Grüße, Alex